Klimawandel, Ukraine Krieg, COVID-Krise inkl. Auswirkungen auf die Lieferketten und Logistikwege, wenn Shanghai den Hafen schließt, wachsende Hackerangriffe, veränderte Dynamiken und schnell wechselnde Anforderungen im Konsumentenverhalten, War for talents. Unternehmen sind vielfachen Herausforderungen ausgesetzt. Ist das eine Folge von externen Ereignissen, die zu managen sind oder gibt es Gemeinsamkeiten bei all diesen Herausforderungen, die eine Veränderung im Management erfordern? Diese Frage haben wir in einem kleinen, exklusiven Kreis mit Executives von mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen im DACH-Raum diskutiert. Das Ergebnis: Komplexität und Aufgaben steigen springhaft an und verlangen eine veränderte Datenbasis für Unternehmenssteuerung.
Zielsetzung der Kooperation DataValueThinking ist es Themen und Trends rund um das Thema Daten aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Dabei geht es nicht so sehr um technische Fragestellungen, sondern vor allem darum, wie Daten im Management genutzt werden, aber auch Management-entscheidungen beeinflussen. Anwendungsgebiete im Rahmen der Nutzung von Daten ist die Wertschöpfung sowie die Daten-Monetarisierung. Im Zuge der ESG-Orientierung / -Positionierung schaffen wir Mehrwerte für Unternehmen über die Quantifizierung und Steuerung von ESG-Zielen. Im Ergebnis bietet DataValueThinking Kreativ- und Orientierungs-Workshops sowie Beratung zur Weiterentwicklung der Datenkultur und der Nutzung von Daten.
In diesem Zusammenhang beleuchten wir immer wieder aktuelle Managementthemen und – trends hinsichtlich ihrer Relevanz bzgl. Daten und Analysemethoden. Aktuell beobachten wir vermehrt das Thema „Ressourcen“, wobei wir das breit definieren in dem wir Aspekte wie Human Resources und Liquidität mit betrachten.
Derzeit sind viele Unternehmen in ihrem Fokus auf Krisenmanagement und Stärkung Ihrer Resilienz ausgerichtet. Bei näherer Betrachtung steht bei allen externen Ereignissen vor allem eins im Fokus: Die Nutzung sowie die Art der Verwendung von Ressourcen. Hierbei werden Energiemanagement, Rohstoffzyklen, Re-Use, aber auch die Kontrolle der Lieferketten sowie die Steuerung und Entwicklung der Ressource „Human Capital“ betrachtet. Es geht im Kern immer um die verschiedenen Ressourcen, die ein Unternehmen zur Erstellung seines Produkts bzw. seiner Dienstleistung benötigt.
Zu Beginn des Workshops diskutierten wir, ob es sich bei der Steuerung von Ressourcen um eine leichte Veränderung im „Business as Usual“ oder einen neuen Trend handelt, der nicht nur ein Umdenken in der Unternehmensstrategie, sondern sogar einen Umbau der gesamten Unternehmenssteuerung erfordert.
Unter den Executives wurden die verschiedenen Beobachtungen und Erfahrungen sowie Einschätzungen ausgetauscht. Das Fazit: Viele der Effekte, denen Unternehmen momentan ausgesetzt sind, wurden nicht als etwas grundsätzlich Neues eingestuft, sondern sind die bekannten Mechanismen eines beginnenden wirtschaftlichen Abschwungs. Hierbei teilten die Teilnehmer auch die Einschätzung einer IFOR-Analyse zum Knappheitsindikator für Rohstoffe. (Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Industrie-Verarbeitendes-Gewerbe/materialknappheit-industrieaktivitaet.html#:~:text=Materialknappheit%20kann%20die%20Entwicklung%20der,und%20Vormaterialien%20betroffen%20zu%20sein)
Allerdings waren sich die Teilnehmer auch einig, dass durch die stärkere globale Vernetzung und die wachsenden Dynamiken der Märkte (und insgesamt des gesellschaftlichen Handelns), die Führung flexibles und schnelles Agieren sowie Entscheiden erfordert. Hierbei kommen auch immer häufiger Szenario-Techniken zum Einsatz, um die verschiedenen Alternativen zu bewerten und für Eventualitäten gewappnet zu sein. Auch das regelmäßige Durchdenken von Extremszenarien wird zur Stärkung der Resilienz des Unternehmens häufiger eingesetzt.
Innerhalb des Themas Lieferketten war auffallend, dass die Unternehmen verstärkt die Ressourcensituation auf die gesamte Lieferkette inkl. der Weiterverarbeitung bei den Kunden im Blick haben müssen. So wurde u.a. berichtet, dass der Mangel bestimmter Rohstoffe für die Weiterverarbeitung bei Kunden zu Stornierungen von Aufträgen geführt hat. Andere Unternehmen berichteten, dass sie kritische, kleinere Lieferanten bei deren Ressourcensteuerung und – einkauf unterstützen, um Ausfälle im eigenen Bereich zu vermeiden. Dieses bedeutet einen wesentlich höheren Steuerungs- und Managementaufwand innerhalb der Supply Chain, der durch die aufkommenden ESG-Richtlinien wie Lieferkettengesetz und Energiebilanz noch weiter verstärkt wird. Dabei ist neben der Verfügbarkeit an sich auch die wachsende Preisvolatilität zu steuern.
Im Personalbereich sind die Unternehmen mit einem wachsenden Wettbewerb um Fachkräfte konfrontiert. Hierbei geht es nicht nur um Spezialisten, wie zum Beispiel IT-Kräfte, sondern auch um Personal im Nicht-Akademiker-Bereich wie zum Beispiel LKW-Fahrer, Assistenz in der Verwaltung, Servicekräfte etc. In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass in diesem Bereich andere Motivationsfaktoren als die oft erwähnten New Work – Themen wie Purpose und agile Führung gelten. Hier stehen neben Gehalt auch Aspekte wie Arbeitsschutz, -sicherheit und auch Gesundheitsthemen im Fokus. Dabei sind die Unternehmen verstärkt mit einem Intra-Branchenwettbewerb konfrontiert. LKW-Fahrer werden Straßenbahnfahrer, Servicekräfte im Gastro-Bereich wechseln in die Pflege etc.
All diese Themen sind zu managen. Die Vielfalt, die Dynamik und die wachsenden Abhängigkeiten innerhalb der vernetzten Wirtschaft erhöhen allerdings sprunghaft die Komplexität.
Angesprochen auf die Datenbasis, um diese Managementaufgaben zu unterstützen und Entscheidungen basierend auf Daten zu ermöglichen, sehen die Unternehmen sich nur bedingt gewappnet. Die Daten seien zwar im Unternehmen vorhanden, allerdings in verschiedenen Systemen und teilweise nicht sofort auswertbar. Des Weiteren sind die Daten nicht mit der richtigen Aktualität vorhanden. Insbesondere zum Steuern der sprunghaft steigenden Energiepreise wird oftmals auf Verbrauchswerte der letzten Energieabrechnung zurückgegriffen, was eine zeitnahe Steuerung und Kontrolle erschweren. Hier ist ein zielgerichtetes Handeln der Unternehmen zur Verbesserung der Datenbasis erforderlich, ohne gleichzeitig ein großes BI- oder Datawarehouse-Projekt anzustoßen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Unternehmen in Ihren Führungsgremien die Ressourcensituation (Material und Personal) laufend auf der Management-Agenda haben und regelmäßig in Szenarien die Situation bewerten. Dabei ist die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten und zu berücksichtigen, dass oftmals als Commodity eingestufte Ressourcen mit einem Mal zu Engpässen führen können. Abhängigkeiten sind zu identifizieren und so weit wie möglich zu reduzieren. Diese Aufgaben sind mit einer aktuellen und flexibel verwendbaren Datenbasis zu unterstützen.
Sie wollen mehr über das Thema Ressourcen und Daten erfahren? Auch zu anderen Themen und aktuellen Management-Herausforderungen bieten wir individuelle Workshop- und Beratungsformate. Sprechen Sie uns gerne an.