Kennen Sie das auch in Ihrem Unternehmen? Der Fokus der IT ist oft auf den kaufmännischen Systemen wie CRM, ERP und BI sowie auf die Automatisierung der Prozessabläufe. Parallel findet aber auch die Digitalisierung der realen Welt durch Sensoren in der Produktion und Maschinen (Industrie 4.0) oder in Gebäuden (Smart Buildings) statt. Durch diese Digitalisierung mit Sensoren entsteht ein digitales Abbild der realen Welt (Digital Twin). Dieses Abbild muss aber mit der kaufmännischen Welt, den ERP- und CRM- Systemen integriert werden, um einen höheren Nutzen aus dem Digital Twin zu ziehen. Was bedeutet das für die Daten in diesen beiden Technologiewelten und die Integration dieser Welten?

Beim Aufbau ihrer IT-Unterstützung haben viele Unternehmen zwei unterschiedliche Systemwelten geschaffen. Die Abbildung der kaufmännischen Prozesse und Informationen in Systemen wie ERP, BI und CRM sowie die technischen Produkt- und Produktionsprozesse.

Beim Ausweiten der technischen und der kaufmännischen Daten, werden in beiden Systemwelten neue Informationen und Datenstrukturen benötigt. Ein Beispiel ist ein automatisiertes Service- und Energie-Management im Gebäude auf Grund von Sensordaten. Die Sensordaten müssen den Service-Levels und Kostenstrukturen aus den Service- und Energiemanagementverträgen zugeordnet werden. Basierend auf diesen kaufmännischen Informationen, werden wiederum die Gebäudesteuerung und Service-Abläufe möglichst automatisiert angesteuert. Gleichzeitig werden die Abrechnungen initiiert oder zumindest überprüft. Die kaufmännische Welt wird also mit der technischen Welt verbunden.

Eine Übung in den DataValueThinking – Workshops besteht darin, den Status von Digital Twins sowie die Verzahnung seiner Informationen mit den Prozessen und kaufmännischen Systemen zu betrachten. Hierbei werden auch erste Lösungsideen und Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. Ebenfalls wird betrachtet, welche Datenbereiche und Datenquellen dabei von besonderer strategischer Bedeutung sind. Hierbei sind uns immer wieder folgende Beobachtungen aufgefallen.

Zwischenlösungen an der Schnittstelle

Bei dem Ausbau der technischen und kaufmännischen Systeme zum Digital Twin und dem Digitalisieren der Abläufe, werden oftmals die bestehenden Systeme ausgebaut. Da der Ausbau oftmals schrittweise erfolgt, ist dieses oft ein schleichender Prozess. Manchmal stoßen dann aber die bestehenden Systeme an ihre Grenzen. Manchmal werden auch „Datenbrücken“ oder ergänzende Datenstrukturen, oft in Form von Excel oder Access-Datenbanken „zwischengeschaltet“. Beispielsweise werden bei der Automatisierung des Service-Managements Vertragsinhalte der Service-Levels benötigt, die über die reinen kaufmännischen Daten hinausgehen. Mittelfristig kann statt einem direkten Verbinden der technischen mit der kaufmännischen Welt, der Aufbau oder das Nutzen eines „Brückensystems“ effizienter und zukunftsfähiger sein. Dies können Data Sharing Systeme oder auch Spezialsysteme sein, wie es sie zum Beispiel im Gebäudemanagement mit modernen CAFM-Systemen gibt.

Einbahnstraße BI

Oftmals werden die Digital Twins in einem ersten Schritt mit BI-Auswertungssystemen verbunden, da man erstmal die Daten auswerten und analysieren will (oder muss), um das richtige Potenzial zu erkennen. Als ein erster Schritt und zur dauerhaften Beobachtung ist das Verbinden mit BI-Systemen sinnvoll. Allerdings soll im nächsten Schritt, der DigitalTwin ja automatisch Prozesse anstoßen. Hierbei ist zu beachten, dass die technische Fähigkeit von BI-Systemen automatische Prozesse zu initiieren begrenzt ist. Daher muss man sich auch hierfür Gedanken in der Systemarchitektur machen. Trotzdem sind BI-Systeme und das Verbinden mit Digital Twins sinnvoll, denn durch die dauerhafte Analyse der Daten kann man laufend Anpassungen und Entscheidungen vornehmen, die auf Daten basieren.

Potential durch Verschieben der Schnittstellen und Erweitern der Inhalte

Digitalisierung ist nicht das Automatisieren der bestehenden Abläufe und Prozesse. Digitalisierung ist es, durch die Nutzung von Daten Prozesse zu verändern, bessere Entscheidungen zu treffen und neue bzw. verbesserte Services und Produkte anzubieten. Daher ist es wichtig, auch die Abläufe und Schnittstellen zwischen der technischen und der kaufmännischen Welt zu verschieben. Wenn die Sensoren automatisch Status und Situation im Digital Twin erfassen, wie und an welchen Stellen erfolgt dann zum Beispiel die ggf. erforderliche Dokumentation und Rechnungsprüfung?

Natürlich reicht es nicht, in Workshops auf Themen und Beobachtungen hinzuweisen. Es ist auch wichtig, anhand von Beispielen Anregungen für mögliche Lösungen zu geben. Hier nutzen wir auch unsere Technologiepartner, die ihrerseits Ergebnisse und Darstellungen des DataValueThinking für ihre eigene Positionierung nutzen. Ein Beispiel hierfür ist unser Partner KeyLogic. KeyLogic bietet ein System, dass die Bilder und Daten der realen Welt mit der kaufmännischen Welt verbindet. Hierbei liegt der Fokus auf Daten in Gebäuden und technischen Anlagen. Das System wird aber auch in angrenzenden Bereichen wie dem Vertrags- und Qualitätsmanagement genutzt. Basierend auf diesen Daten bietet KeyLogic mehr Klarheit für Ihr Tun.

Wie wichtig es dabei ist, die Daten aus den Technologiewelten zu verbinden und welches Potenzial der integrierte Zugriff auf die Daten dieser Welten bietet, wird in folgendem Video von KeyLogic gezeigt.

KeyLogic ist aber nur eine Möglichkeit, Daten sinnvoll für die Wertsteigerung des Unternehmens zu nutzen. Voraussetzung dabei ist neben den technischen Lösungen und Produkten, auch die Datenkultur im Unternehmen zu verankern. Nutzen Sie den Methodenrahmen und die Kreativansätze von DataValueThinking um auch in Ihrem Unternehmen die verborgenen Werte des Datenschatzes zu erschließen. Mehr hierzu finden sie auf DataValueThinking.

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